Sie müssen kein ausgebildeter Maurer sein, um eine Wand selbst zu mauern. Wichtig ist jedoch, dass Sie hochwertige Werkzeuge und gute Materialien benutzen. Auch dann ist das Wand selbst mauern zwar kein Kinderspiel, aber durchaus machbar. Der Vorteil dabei: Sie sparen sich die Kosten für die Handwerker. Auch können Sie Ihre Wand Ihren ganz persönlichen Vorstellungen entsprechend gestalten. Achten Sie dabei nur auf eventuell geltende Bauvorschriften.
Eine aus Steinen und Mörtel hergestellte Mauer sieht nicht nur gut aus, sondern hält Wind und Wetter ab und gibt Stabilität. Trauen Sie es sich nach Lektüre unseres Ratgebers doch nicht zu, die Wand mit Ziegel und Mörtel selbst zu mauern, schauen Sie einmal auf renovero vorbei. Hier können eine Offertanfrage stellen und die Preise mehrerer Schweizer Firmen miteinander vergleichen.
Benötige ich eine Baugenehmigung, um eine Wand selbst zu mauern?
Möchten Sie eine Wand selbst mauern, hängt es von deren Grösse, Standort und Funktion ab, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. Eine Regel in der Schweiz besagt: Für alle Bauten, die fest mit dem Boden verbunden sind, benötigen Sie eine Baugenehmigung. Das betrifft dann natürlich auch alle Mauern. So einfach ist es aber dann doch nicht.
Möchten Sie die Wand als blosse Steinreihe zur Einfriedung beziehungsweise Abgrenzung Ihres Grundstücks mauern? Soll die Wand diese Funktion erfüllen, darf sie in vielen Kantonen eine Höhe von maximal 1,20 Metern nicht überschreiten. Ist sie höher, benötigen Sie zwingend eine Baugenehmigung. In einigen Kantonen ist die maximale Höhe für ein Bauen ohne Genehmigung auf 1,50 Meter beschränkt. Sprechen Sie also vor dem Bau einer Mauer auf jeden Fall mit Ihrer Gemeinde. Diese kann Ihnen genau erklären, welche Vorschriften in Ihrem Kanton gelten. Im Kanton Zürich benötigen Sie etwa bereits ab einer Höhe von 80 Zentimetern eine Baubewilligung.
Welche Materialien eignen sich für den Selbstbau einer Wand?
Damit Ihre Wand standhaft ist und Sie jahrelang Ihre Freude daran, haben, verwenden Sie möglichst hochwertige Materialien. Zum Mauern einer Wand kommen folgende Materialien infrage:
- Ziegel: die klassische und langlebige Wahl, die eine gute Wärmedämmung bietet
- Porenbeton: besonders leichtes Material und einfach zu verarbeiten
- Betonsteine: sie punkten mit einer hohen Tragfähigkeit und sind robust
Um diese Steine miteinander zu verbinden, benötigen Sie den passenden Mörtel. Welche Art Sie für ein Mörtelbett und Fugen verwenden, hängt wiederum von den Mauersteinen und Ziegeln ab. Beratung zu Mörtel, Ziegel, Fugen und allem, was zu gemauerten Steinreihen, Innenwänden oder Trennwänden relevant ist, erhalten Sie von Fachbetrieben aus Ihrer Region, wie Sie sie auf renovero finden.
Wie erstelle ich ein stabiles Fundament für meine gemauerte Innenwand oder Trennwand?
Als solide Basis für eine Mauer eignet sich ein Streifenfundament am besten. Wie es der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um ein Fundament in Streifenform. Für gemauerte Gabionen, eine Gartenmauer oder ein Gartenhäuschen ist solch ein Fundament aus Beton die erste Wahl. Um ein Streifenfundament anzulegen, müssen Sie zunächst die Fundamentgrube ausheben. Suchen Sie sich dafür eine frostfreie Zeit aus. Heben Sie das Fundament mindestens 80 Zentimeter tief aus, damit Frostfreiheit garantiert ist. Danach empfiehlt sich das Einsetzen einer Schalung, denn so kann die Schicht des Fundaments präzise gegossen werden. Man unterscheidet dabei zwischen der klassischen und der «verlorenen» Schalung. Bei einem Streifenfundament wird die Schalung für gewöhnlich nach dem Giessen des Betons wieder entfernt.
Unter Umständen muss das Fundament mit Stahl zusätzlich verstärkt werden. Diese Bewehrung verhindert, dass sich Risse im Beton bilden. Darunter kommt eine etwa 20 Zentimeter hohe Sauberkeits- und Drainageschicht aus Schotter. Sie sorgt dafür, dass Wasser unter den gemauerten Ziegeln und dem Fundament abfliessen kann. Vergessen Sie nicht, den Kies ausreichend zu verdichten.
Ist das erledigt, kann der Beton gegossen werden. Für grössere Wände ist Betonestrich empfehlenswert. Er hat den Vorteil, dass er nicht angemischt, sondern nur mit Wasser verrührt werden muss. Den gesamten Beton sollten Sie möglichst an einem Tag giessen. Ist er am nächsten Tag bereits ausgehärtet, können sich die beiden Schichten nicht mehr richtig miteinander verbinden. Bedecken Sie dann den Beton mit einer Schutzfolie und lassen Sie ihn mindestens 28 Tage aushärten. Nach etwa einer Woche Trocknungszeit tragen Sie Dichtungsschlämme auf, um den Beton abzudichten.
Welche Werkzeuge und Materialien benötige ich zum Mauern?
Die Grundausstattung zum Wand selbst mauern ist recht übersichtlich. Legen Sie sich neben einer hochwertigen Maurerkelle einen Gummihammer, eine Wasserwaage, ein Lot und eine Maurerschnur bereit. Als Baumaterialien benötigen Sie die von Ihnen bevorzugten Steine oder Ziegel sowie Mörtel und eventuell Beton, um diese miteinander zu verbinden.
Wie verarbeite ich Mörtel und welche Mischung ist die richtige?
Im Fachhandel erhalten Sie Mauer- und Zementmörtel. Während Mauermörtel bei tragenden und nicht tragenden Innenwänden und Trennwänden ebenso wie bei Verblendungen zum Einsatz kommt, ist Zementmörtel die bessere Wahl, wenn eine hohe Stabilität gewährleistet sein muss. Entscheiden Sie sich für Plan- oder Porenbetonsteine, empfiehlt sich der sogenannte Dünnbettmörtel. Nur mit ihm sind extrem dünne Mauerfugen möglich.
Ein Mörtelbett aufzutragen, ist nicht allzu schwierig und kann auch von Laien gut bewerkstelligt werden. Die Mörtelschicht sollte ein bis 1,5 Zentimeter dick sein. Mit einer speziellen Maurerkelle kann man den Mörtel gleichmässig auftragen und überschüssige Reste einfach entfernen. Achten Sie genau auf eine waagerechte Ausrichtung; mit einer Wasserwaage können gut kontrollieren, ob alles genau in Waage ist. Das ist wichtig, denn eine schiefe Wand möchte niemand.
Fugen aus Mörtel sollten gleichmässig und vollflächig gefüllt sein. Achten Sie beim Mörtel einfüllen darauf, dass die Fuge nach unten abgeschrägt ist. So kann das Wasser ungehindert ablaufen. Eine flächige Verfüllung ist ebenfalls möglich. Von einer nach oben abgeschrägten Fuge sollten Sie dagegen absehen.
Mauerbau Schritt für Schritt
Damit Ihr Mauerbau von Erfolg gekrönt wird, gehen Sie am besten nach folgenden Schritten vor:
- Planung und Vorbereitung: Planen Sie die Grösse Ihrer Mauer, erstellen Sie sich eine Bauzeichnung und überlegen Sie, welches Material Sie für Ihre Mauer benötigen werden.
- Erste Steinreihe setzen: Die erste Reihe der Mauer ist besonders wichtig und muss exakt ausgerichtet sein. Damit dies gelingt, arbeiten Sie mit Wasserwaage und Maurerschnur. Unter der ersten Steinreihe ist eine Sperrschicht zu empfehlen, damit keine Feuchtigkeit in das Mauerwerk gelangt.
- Setzen Sie nun die weiteren Reihen auf; nutzen Sie dazu am besten einen Gummihammer zur exakten Ausrichtung.
- Bauen Sie ein versetztes Mauerwerk, da es tragfähiger und stabiler ist.
Wie hoch sind die Kosten für den Eigenbau einer Mauer?
Möchten Sie eine Mauer selber bauen, benötigen Sie für die Mauersteine hochwertige Materialien wie Ziegel, Porenbeton oder Betonsteine. Planen Sie zusätzlich Kosten für das Verbundmaterial wie Mörtel für die Fugen ein. Haben Sie noch kein passendes Werkzeug, müssen Sie sich auch dieses anschaffen. Die Kosten dafür halten sich allerdings in Grenzen, denn neben einer Wasserwaage, einer Maurerkelle, einem Gummihammer für die Ausrichtung der Mauersteine auf dem Mörtelbett und einem Eimer zum Anrühren benötigen Sie keine preisintensiven Werkzeuge.
Der Selbstbau einer Mauer ist auf jeden Fall preisgünstiger als die Beauftragung professioneller Mauerarbeiten. Beauftragen Sie einen Maurer in der Schweiz, müssen Sie einen Stundenlohn zwischen CHF 70,- und CHF 90,- einplanen. Hinzu kommen die Kosten für die benötigten Materialien. Sie können also sehr viel Geld einsparen, wenn Sie Ihre Wand selbst mauern. Holen Sie sich dafür Hilfe, denn zu zweit gelingt das Wand mauern besser. Haben Sie die Zeit oder das Geschick dafür nicht, fragen Sie am besten bei renovero.ch nach und lassen sich hier Ihr individuelles und unverbindliches Angebot erstellen.
Welche Sicherheitsmassnahmen sollte ich beim Mauern beachten?
Handelt es sich um den Bau einer kleinen Mauer, ist das Sicherheitsrisiko vergleichsweise gering. Spätestens dann aber, wenn Sie eine tragende Wand zum Beispiel für einen Carport selbst mauern möchten oder gar erst eine tragende Innenwand im Haus, achten Sie auf ausreichende Sicherheitsmassnahmen. Dazu zählen eine gute Schutzkleidung wie Handschuhe und eine Schutzbrille ebenso wie Massnahmen zur Unfallvermeidung. Beschaffen Sie sich also eine standfeste Leiter und achten Sie auf den sicheren Umgang mit Werkzeugen und Maschinen.
Mauern gilt nicht umsonst als Königsdisziplin auf der Baustelle
Mauerarbeiten bedeutet nicht nur, Stein auf Stein zu setzen und mit Mörtel zu verbinden, sondern bedürfen des Fachwissens und handwerklichen Geschicks. Mauersteine aus Ziegel oder Porenbeton müssen akkurat gesetzt werden und auch beim Verfugen mit Mörtel kann einiges schiefgehen. Trauen Sie sich das Wand selbst mauern nicht zu, schauen Sie auf unserer Vergleichsplattform für Handwerker vorbei, um sich Angebote für professionelle Mauerarbeiten einzuholen oder sich ausführlich beraten zu lassen. Vergleichen Sie möglichst viele Offerten auf renovero miteinander, um den besten Preis zu finden.