Mit einem Wanddurchbruch lassen sich Räume grundlegend verändern. Ein offenes Wohngefühl, eine bessere Raumausnutzung und mehr Licht sind nur einige Vorteile einer solchen Umbaumassnahme. Bevor Sie aber loslegen und einen Wanddurchbruch selbst machen, sollten Sie einige Dinge beachten. Vor dem Bohren im Mauerwerk muss vielleicht erst ein Sturz (Stahlstützen) eingezogen werden.
Neben passendem Werkzeug wie Meissel oder Bohrhammer ist einiges an Sachverstand notwendig. So kann ein schlecht geplanter Durchbruch mit dem Abrisshammer ganze Gebäude zum Einsturz bringen oder Wasserleitungen, Stromleitungen und Gasleitungen beschädigen. Offerten von Fachbetrieben für solche Arbeiten können Sie unkompliziert und unverbindlich auf renovero einholen.
Warum einen Wanddurchbruch planen?
Unter einem strategischen Wanddurchbruch versteht man einen gut geplanten Eingriff in die Bausubstanz eines Hauses. Man unterscheidet ihn vom zufälligen oder sogar ungewollten Durchbruch. Er ist stets Bestandteil eines grösseren Konzepts zur Raumgestaltung und wird insbesondere in Altbauten zur Umsetzung moderner Wohnkonzepte genutzt. Diese Vorteile bietet ein strategischer Wanddurchbruch in Bezug auf Raumgewinn im Einzelnen:
- Verbesserung der Wohnqualität
- Schaffung eines offenen Wohnbereichs
- Verbesserung der Lichtverhältnisse
- Verbesserung der Barrierefreiheit
- Verbindung von Räumen
- Schaffung einer Durchreiche
- Steigerung des Werts Ihrer Immobilie
Wichtig ist eine exakte Positionierung des Durchbruchs im Mauerwerk. Dazu müssen Sie auf folgende Aspekte achten:
- sorgfältige Auswahl der Position für den Mauerdurchbruch
- Berücksichtigung von Lichteinfall, Raumfluss, Nutzungsverhalten und Möblierung
- Studium der Baupläne (insbesondere in Altbauten)
- tragende und nichttragende Wände identifizieren und ggf. Sturz, also Stahlstützen, einziehen
- Wasserleitungen, Elektroleitungen und ggf. Gasleitungen identifizieren
Die Berücksichtigung der Statik ist ein Punkt von besonderer Bedeutung. Lassen Sie eine tragende Wand immer erst nach Prüfung durch einen Statiker einreissen und auf Anraten des Statikers Massnahmen zur Lastabtragung umsetzen (zum Beispiel durch Stahlträger oder Stahlstützen).
Auch funktionale und ästhetische Aspekte spiele eine Rolle, also etwa:
- gewünschte Funktionen integrieren, wie etwa die Verbesserung der Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen, Integration von Beleuchtung oder bessere Belüftung
- Wanddurchbruch ästhetisch in die Raumgestaltung integrieren, um ein harmonisches Gesamtbild zu erhalten
Welche Wände können durchbrochen werden?
Wer mit Bohrhammer, Vorschlaghammer oder Abrisshammer eine Wand durchbrechen möchte, kann nicht einfach loslegen. Zunächst müssen Sie ermitteln, ob es sich um eine tragende oder um eine nichttragende Wand handelt. Besondere Aufmerksamkeit ist nicht nur bei Aussenwänden erforderlich, denn Laien erkennen häufig nicht die statische Funktion von tragenden Innenwänden. Solche Wände sind unverzichtbar für die Stabilität eines Hauses, da sie die Gebäudelast in den Erdboden ableiten. Unsachgemässe Durchbrüche können schwerwiegende Folgen haben, denn dadurch kann es sogar zum Einsturz des Gebäudes kommen.
Darf ich in einer tragenden Wand einen Durchbruch machen?
Grundsätzlich ist ein Wanddurchbruch auch in einer tragenden Wand durchführbar. Hierbei müssen Sie aber besondere Sorgfalt und Vorsicht walten lassen. Ein professioneller Statiker ist hinzuzuziehen. Er studiert vorhandene Baupläne und verfügt über ein Ortungsgerät, um elektrische Leitungen, Gas- und Wasserrohre exakt aufzuspüren. Gegebenenfalls empfiehlt der Statiker, Stahlstützen oder Stahlträger zur Stabilisierung des Gebäudes einzubauen.
Soll eine nichttragende Wand durchbrochen werden, verursacht der Durchbruch deutlich weniger technischen Aufwand. Da aber auch dort Wasserrohre, Gasleitungen und Stromkabel verlaufen können, sind ein Ortungsgerät und der Blick in die Baupläne ebenfalls ratsam. Müssen Sie Leitungen umlegen, steigt dadurch der Kostenaufwand.
Wanddurchbruch selbst machen oder Fachbetrieb beauftragen?
Um die Beauftragung eines Fachbetriebs kommen Sie nicht herum, wenn der Statiker eine entsprechende Empfehlung gibt. Auch bei nichttragenden Aussenwänden sollten Sie Fachleute mit der Durchführung beauftragen, da neben den statischen Erwägungen auch eine fachgerechte Abdichtung des Gebäudes erfolgen muss, nachdem die Wand durchbrochen wurde. Fachbetriebe aus Ihrer Näher finden Sie schnell bei renovero.
Kann ich einen Wanddurchbruch selbst machen oder brauche ich immer einen Fachmann?
Sofern Sie über die notwendigen Werkzeuge und handwerklichen Kenntnisse verfügen, können Sie einen einfachen Wanddurchbruch selbst machen, wenn keine statischen Bedenken bestehen. Professionelles Werkzeug ist ebenso unverzichtbar wie eine sorgfältige Planung. Je vollständiger Ihre Ausrüstung ist, desto besser. Auf jeden Fall sollten mindestens folgende Werkzeuge vorhanden sein:
- Wasserwaage zum exakten Anzeichnen, wo Sie die Wand durchbrechen wollen
- professioneller Abrisshammer oder Bohrhammer mit Meissel, um einen Mauerdurchbruch anzufertigen
- Vorschlaghammer
- gegebenenfalls Kernbohrer oder Trennschleifer mit Diamantscheibe für einen Durchbruch
- Ortungsgerät zum Aufspüren von Wasserleitungen, Gasleitungen und Stromkabeln
- Staubschutzwände, um die Staubbelastung in der Nachbarschaft und im restlichen Gebäude zu begrenzen
Welches Werkzeug Sie im Einzelnen für den Durchbruch benötigen, hängt natürlich auch von der Beschaffenheit der Wand ab. So sind Trockenbauwände einfacher zu durchbrechen als eine Wand aus Stahlbeton oder eine solide Mauer. Denken Sie auch daran, dass der Bauschutt abtransportiert werden muss und kümmern Sie sich um geeignete Behältnisse.
Vorbereitung und Durchführung eines Wanddurchbruchs
Unabhängig davon, ob Sie einen Wanddurchbruch selbst machen wollen oder einen Fachbetrieb beauftragen, sind diese Schritte zur Vorbereitung auszuführen:
- Baupläne überprüfen, um die genaue Art der Wand zu bestimmen.
- Bei tragenden Wänden die Statik genau berechnen.
- In Mietobjekten die Zustimmung des Besitzers einholen. Beachten Sie auch die Rechte Ihrer Nachbarn.
- Prüfen Sie, ob Sie eventuell eine behördliche Genehmigung benötigen, bevor Sie eine Wand einreissen lassen. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um eine denkmalgeschützte Liegenschaft handelt.
- Organisieren Sie die passenden Werkzeuge und Materialien. Nachdem Sie die Wand durchbrochen haben, benötigen Sie Ausrüstung zur weiteren Ausgestaltung, wie etwa Platten aus Gipskarton, Schnellzement, Stahlträger (zum Beispiel für einen Türsturz), Bauschaum, Spachtelmasse zum Verputzen, Farbe und ähnliche Materialien.
- Stellen Sie Staubschutzwände auf und sorgen Sie für die professionelle Entsorgung von Bauschutt und anderen Abfällen, die durch die Bohrungen entstehen. Achten Sie auf mögliche Schadstoffe, die in Altbauten vorhanden sein können.
Wanddurchbruch – Durchführung der Arbeiten
In diesen Schritten wird die Arbeit schliesslich durchgeführt:
- Ermitteln Sie den genauen Umfang des Wanddurchbruchs bzw. der Bohrungen.
- Anzeichnen der exakten Umrisse mit Hilfe von Wasserwaage und Ortungsgerät.
- Durchbrechen Sie die Wand mit dem für das Material geeigneten Werkzeug.
- Verputzen oder verkleiden Sie die Ränder der Bohrungen mit Gipskarton und Schnellzement und füllen Sie Zwischenräume (etwa am Türsturz) mit Bauschaum aus, bevor Sie alles fachgerecht verputzen.
Häufige Fehler und Risiken
Eigentümer, die den Wanddurchbruch mit Meissel und Bohrhammer selbst machen, begehen leider immer wieder bestimmte Fehler bei der Umsetzung. Am häufigsten ist eine mangelhafte Planung. So wird oft darauf verzichtet, die Lage der Wasserrohre und Stromleitungen zu prüfen, wenn mit der Diamantscheibe gearbeitet wird. Die Beseitigung solcher Schäden kann mehr Aufwand verursachen als der eigentliche Wanddurchbruch. Wird die Bausubstanz durch einen Mauerdurchbruch an einer tragenden Wand beschädigt, droht im schlimmsten Fall der Einsturz des Gebäudes. Vermeiden lassen sich solche Risiken durch fachgerechtes Vorgehen von Anfang bis Ende.
Fachbetriebe finden und Kosten kalkulieren
Wenn Sie einen Fachbetrieb mit dem Wanddurchbruch beauftragen, übernimmt dieser auf Wunsch die gesamte Planung samt Einbeziehung eines Statikers. Ausserdem werden auch Nacharbeiten wie das Verputzen und Verkleiden von Wänden aus einer Hand angeboten. Eine geeignete Firma finden Sie besonders einfach, wenn Sie auf renovero unverbindliche Offerten einholen.
Typische Kosten für verschiedene Wanddurchbrüche
Die Kosten für einen Wanddurchbruch variieren stark nach Art der Wand, der Grösse des Durchbruchs, dem Zeitaufwand, dem Material (etwa Beton oder Trockenbauwände), zusätzlichen Arbeiten wie dem Einzug eines Sturzes im Mauerwerk sowie der Entsorgung von Bauschutt. Ausserdem gibt es regionale Kostenunterschiede, die Sie umlegen müssen.
1. Tragende Wand:
- Einfacher Durchbruch: zwischen CHF 1.500,- und CHF 4.000,- pro Quadratmeter
- Komplexer Durchbruch: zwischen CHF 4.000,- und CHF 10.000,- pro Quadratmeter
2. Nichttragende Wand:
- Einfacher Durchbruch: zwischen CHF 500,- und CHF 2.000,- pro Quadratmeter
- Komplexer Durchbruch: zwischen CHF 2.000,- und CHF 5.000,- pro Quadratmeter
Fazit – Wanddurchbruch am besten durch den Fachmann
Ein Wanddurchbruch ist eine attraktive Möglichkeit, um die Raumaufteilung und Nutzung von Gebäuden zu verbessern. Die Kosten hängen stark vom Aufwand ab. Insbesondere bei tragenden Wänden ist ein Durchbruch wegen der statischen Berechnungen viel teurer als bei nichttragenden Wänden. Unsachgemässe Arbeiten bergen grosse Risiken, die von der Beschädigung von Leitungen bis zum Einsturz von Gebäuden führen können. Nicht sollte das Bohren im Mauerwerk und die Arbeit mit Meissel und Vorschlaghammer von einem Fachmann durchgeführt werden. Eine sorgfältige Planung ist also unverzichtbar. Sparen Sie viel Ärger, indem Sie die Arbeiten an einen Fachbetrieb übertragen. Entsprechende Offerten können Sie schnell und unverbindlich bei renovero einholen.