Sie wohnen in einem Altbau und möchten umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Hauselektrik durchführen lassen? Bei einer Vollsanierung kümmern Sie sich um Ihre Elektroanlage, also Lichtschalter, Steckdosen, Stromleitungen und den Sicherungskasten. Jahrzehnte alte Elektroinstallationen, wie sie häufig in Altbauten zu finden sind, sind unzureichend und stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Die Gefahr für Kurzschlüsse oder gar Schwelbrände ist in Altbauten besonders hoch. Mit der Verlegung neuer Steckdosen ist es aber nicht getan.
Wann ist es Zeit, sich um eine Teilsanierung oder die komplette Erneuerung Ihrer Elektroanlage zu kümmern und einen Elektrofachbetrieb zu beauftragen? Und welche Arbeitskosten sind für die Elektrosanierung im Altbau zu erwarten? Im Folgenden beantworten wir Ihnen Fragen rund um die Altbausanierung der Hauselektrik und erklären, warum Sie einen kompetenten Fachbetrieb damit beauftragen sollten, wie Sie ihn bei renovero finden.
Wann sollte ich eine Elektroplanung im Altbau vornehmen lassen?
Grundsätzlich besteht vom Gesetzgeber her keine Verpflichtung, Elektroanlagen in Altbauten zu erneuern, denn diese haben Bestandsschutz. Dennoch entspricht die Hauselektrik häufig nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen und es macht zu Ihrem eigenen Schutz Sinn, eine Neuinstallation oder zumindest eine Teilsanierung einzuplanen. Denken Sie auch immer daran: Der Bestandsschutz gilt nur, solange keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Auch wenn die Elektrizität nicht mehr den aktuell geltenden Normen und Bestimmungen entspricht, sollten Sie zwingend eine komplette Altbausanierung der Hauselektrik einplanen. Die Verlegung neuer Lichtschalter oder Steckdosen für Elektrogeräte behebt zwar den Mangel an Anschlüssen, löst aber nicht das Grundproblem.
Eine Faustregel besagt Folgendes: Alle Elektroleitungen sollten nach durchschnittlich 30 bis 50 Jahren komplett erneuert werden, Lichtschalter und Steckdosen dagegen bereits nach 20 bis 40 Jahren. Der Grund: Diese beweglichen Teile haben durch den täglichen Gebrauch einen stärkeren Verschleiss.
An welchen Anzeichen erkenne ich veraltete Elektroanlagen?
- Elektroleitungen des Altbaus sichtbar spröde und brüchig
- fehlender Schutzleiter
- veraltete Sicherungskästen
- häufige Überlastung, wenn mehrere Geräte gleichzeitig benutzt werden
In einigen wenigen Fällen können Leitungen im Altbau sogar noch verwendet werden. Das funktioniert aber nur dann, wenn sie über einen grün-gelben Schutzleiter verfügen. Andere Farbkombinationen wie Rot-Grau sind nicht mehr zulässig. Achten Sie auch auf den richtigen Kabelquerschnitt und die Materialbeschaffenheit. Ist der Querschnitt unzureichend, müssen Sie neue Leitungen einplanen.
Was muss bei einer Elektroplanung in alten Wohngebäuden geprüft und ersetzt werden?
- Neben neuen Stromleitungen und einem Schutzschalter, um Kurzschlüsse zu vermeiden, planen Sie bei einer Vollsanierung am besten auch neue Leitungsschutzautomaten ein. Haben Sie noch einen alten Sicherungskasten mit Schraubkappen, ist das notwendig.
- Ein Blitz- und Überspannungsschutz kann sinnvoll sein, ebenso wie ein neuer und moderner Elektroherd und mehrere Steckdosenleisten.
- Sicher haben Sie eine stets steigende Anzahl an elektrischen Geräten. Diese wiederum machen Mehrfachsteckdosen oder Steckdosenleisten, besser noch komplett neue Stromkreise erforderlich. Ein einziger Stromkreis ist daher nicht mehr zeitgemäss.
- Ersetzen Sie einen alten Hauptverteiler durch einen modernen Zählerschrank. In einem Zählerschrank sind die verschiedenen Elemente sicher untergebracht.
Kosten für die Vollsanierung der Elektroinstallation im Altbau
Im Altbau die Elektroinstallation zu erneuern, kann ein komplexes und damit kostspieliges Unterfangen sein. Die Kosten der Elektrosanierung hängen davon ab, ob der Elektrofachmann eine Voll- oder nur eine Teilsanierung vornimmt. Bei einer Vollsanierung wird die komplette Elektroanlage inklusive aller Leitungen und der Hauptverteiler erneuert. Eine Teilsanierung dagegen besteht nur aus dem Austausch von defekten Schaltern und Steckdosen, etwa um die Brandgefahr einzudämmen. Auch die Grösse Ihres Wohnhauses und damit verbunden die Anzahl der Stromkreise spielen natürlich eine Rolle und zählen zu den wichtigsten Kostenfaktoren. Die Kosten der Elektrosanierung im Altbau hängen ebenso von der Aufteilung Ihrer Räume ab. Die Zahl der benötigten Meter an Kabel beeinflusst die Kostenfaktoren stark und ist abhängig vom Gebäudegrundriss. Die Lohnkosten für den Fachmann stellen ebenfalls einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar.
Für Altbauten variieren die Kosten einer Elektrosanierung stark und können sich zwischen CHF 50,- und CHF 300,- pro Quadratmeter bewegen. Für einen normalen Standard werden CHF 50,- als Kosten pro Quadratmeter genügen. Möchten Sie aber eine hochwertige Ausstattung, entstehen Zusatzkosten. Folgende Ausstattungsvarianten kosten zusätzlich Geld:
- hochwertige Wechselsprechanlage, vielleicht sogar mit Videofunktion
- Bewegungsmelder
- WLAN-Accesspoint
- Einzelraum-Temperaturregelung
- elektrische Jalousiesteuerung
- ausreichend Mehrfachsteckdosen
- Multimedia-Anschluss
Damit Sie die Kosten der Elektroinstallation pro Quadratmeter Altbau möglichst genau kalkulieren können, holen Sie sich am besten mehrere Offerten ein. Auf renovero erhalten Sie unverbindliche Angebote über die Material- und Arbeitskosten, die Sie in Ruhe miteinander vergleichen können.
Sicherheitsanforderungen und Bestandsschutz
Bei einer permanenten Überlastung, also wenn Sie nicht mehr als zwei Elektrogeräte gleichzeitig nutzen können, ohne dass die Sicherung herausfliegt, denken Sie am besten über eine komplett neue Elektroinstallation für Ihren Altbau nach. In folgenden Fällen raten wir dringend zu einer neuen Elektroinstallation im Altbau:
- nicht ausreichend Steckdosenleisten vorhanden
- der Stromzähler ist nicht zentral platziert
- fehlende Schutzschalter, kein Überspannungsschutz
- nicht genügend Stromkreise
- veraltete Verteiler und Sicherungen
- Leitungen sind spröde und brüchig
- insgesamt Überschreitung der Lebensdauer (Stromleitungen älter als 40 Jahre)
- kein Starkstromanschluss für Elektroherd vorhanden
Wurde Ihre Anlage in den 1970er-Jahren errichtet, verfügt sie wahrscheinlich noch über die sogenannte klassische Nullung. Dieses Schutzkonzept basiert auf der Verbindung von Neutralleiter und Schutzleiter und ist heute nicht mehr zeitgemäss.
Einen besonderen Stellenwert bei einer Elektroinstallation im Altbau nimmt der Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz FI-Schalter, ein. Er dient der Absicherung und schützt vor lebensgefährlichen Stromschlägen vor allem in Feuchträumen. Sobald ein Differenzstrom zwischen aktiven Leitern auftritt (ein sogenannter Fehlerstrom), unterbricht der Schutzleiter den Stromkreis. Dadurch schützt er nicht nur Menschen vor gefährlichen Stromschlägen, sondern verhindert auch Wohnungsbrände.
Wartung und Kontrolle der Elektrik im Altbau
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Neuinstallation des Altbaus notwendig ist, ziehen Sie einen Elektroinstallateur zu Rate. Er prüft den aktuellen Zustand und zeigt Ihnen alle Möglichkeiten der Nachrüstung auf. Soll der Umbau in bewohntem Zustand erfolgen, ist eine akribische Planung besonders wichtig.
Wurde Ihre Elektroanlage dann erneuert, beauftragen Sie regelmässig eine Wartung. Alle Leitungen, Schalter und Steckdosen können im Lauf der Zeit verschleissen. Das wiederum stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und kann zu Kurzschlüssen, Bränden oder Stromausfällen führen. Die regelmässig ausgeführte Wartung der Anlage dagegen bringt Ihnen folgende Vorteile:
- Vermeidung von Stromausfällen
- Senkung der Energiekosten
- Verlängerung der Lebensdauer der Elektroinstallation
- Schutz vor Bränden oder Stromschlägen
Übrigens: Der Gesetzgeber schreibt eine Prüfung der Steckdosenleisten etc. in periodischen Abständen vor. Bei Ein- und Mehrfamilienhäusern genügt es, die komplette Elektrik alle 20 Jahre komplett durchprüfen zu lassen.
Durchführung der Elektroinstallation: Selbst machen oder Fachbetrieb beauftragen?
Grundsätzlich sind Elektroarbeiten etwas, was Sie lieber dem Fachmann überlassen. Sowohl die Planung der Hauselektrik bei der Altbausanierung als auch das Anschliessen aller Leitungen muss auf jeden Fall der Elektroinstallateur übernehmen. Folgende Arbeiten allerdings können Sie mit etwas Grundwissen durchaus selbst erledigen und damit die Arbeitskosten des Fachbetriebs reduzieren:
- Aufstemmen der Wände und das Fräsen von Schlitzen
- Einziehen der Kabel
- Setzen der Unterputzdosen
Ein kleines Beispiel: Bei einem Wohnhaus mit einer Grundfläche von 200 Quadratmetern beträgt der Aufwand für alle Vorarbeiten wie Aufstemmen, Schlitzen und Fräsen etwa 200 Arbeitsstunden. Wenn man die vergleichsweise hohen Lohnkosten in der Schweiz bedenkt, ist das ein erheblicher Kostenfaktor. Diese Arbeitskosten können Sie einsparen, wenn Sie das Aufstemmen, Fräsen und Schlitzen als Laien selbst übernehmen.
Reine Elektroarbeiten und die Altbau-Elektroinstallation erneuern dagegen dürfen Sie nicht selbst ausführen. Das besagt die Niederspannungsinstallationsverordnung (NIV). Selbst scheinbar einfache Arbeiten wie das Auswechseln von Schaltern und Steckdosen sind davon betroffen. Halten Sie sich nicht daran und es entstehen Schäden wie ein Schwelbrand, müssen Sie die juristischen Folgen dafür tragen. Auch Ihre Versicherung wird nicht für den Schaden aufkommen, wenn Sie als Laien selbst Elektroarbeiten ausgeführt und dadurch einen Schaden verursacht haben. Neben Kurzschlüssen und Stromschlägen können unsachgemässe Arbeiten an der Elektroanlage einen Kabel- oder Schwelbrand sowie schwere Verletzungen verursachen. Gehen Sie dieses Sicherheitsrisiko also nicht ein und entscheiden Sie sich bei einer Nachrüstung für einen kompetenten Elektrofachbetrieb. Er kennt alle gängigen Vorschriften, die bei der Neuinstallation innerhalb des Altbaus zu beachten sind.
Wie aber können Sie feststellen, ob die alten Leitungen bleiben können oder nicht? Wurde Ihre Elektroanlage in den 1940er-Jahren errichtet? Dann muss die komplette Anlage dringend modernisiert werden. Eine Erdung ist dann nicht vorhanden, was bedeutet, dass die Leitungen ständig unter Spannung stehen. Auch kann es sein, dass die Kabel noch mit Papier umhüllt sind.
Fazit
Obwohl die Hauselektrik in alten Wohngebäuden dem Bestandsschutz unterliegt, empfehlen wir, die Elektrizität regelmässig zu überprüfen und bei Bedarf die Elektroinstallation im Altbau erneuern zu lassen. Elektroanlagen, die älter als 30 Jahre sind, gelten als veraltet und sollten modernisiert werden. Auch in bewohntem Zustand ist eine Elektrosanierung durchaus möglich. Wir empfehlen, bei der Sanierung ähnlich wie bei der Planung eines Neubaus vorzugehen, um alle Sicherheitsstandards einzuhalten. Um den aktuellen Sicherheitsstandards zu entsprechen, ist eine Elektro-Altbausanierung für alle Anlagen ratsam, die in den 1970er-Jahren errichtet wurden. Qualifizierte Fachbetriebe, die Ihnen bei der Elektroinstallation im Altbau beratend und ausführend zur Seite stehen, finden Sie auf renovero. Senden Sie unverbindlich Ihre Anfrage an einen Elektrofachmann aus Ihrer Umgebung.