Ein Stromkreis kann sich Ihren neuen Bedürfnissen flexibel anpassen. Es gibt jedoch bei der Planung einiges zu bedenken. Mit diesem Artikel im renovero Ratgeber behalten Sie den Überblick.
Möchten Sie zusätzliche Steckdosen in der Wohnung anschliessen? In diesem Artikel erklären Ihnen, worauf es dabei ankommt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen. So finden Sie im Nu den richtigen Elektriker.
Oder wissen Sie bereits, was zu tun ist? Dann können Sie Ihr Projekt jetzt unverbindlich ausschreiben und schnellstmöglich Offerten von bewerteten Handwerkern vergleichen.
Jedes Kind weiss: Eine Steckdose verbindet und trennt elektrische Leitungen. Man unterscheidet Aufputz- und Unterputz-Steckdosen . Aufputz-Steckdosen werden fest an der Wand installiert, während Unterputz-Steckdosen in der Wand versenkt eingebaut werden.
Es gibt zwei Varianten. Entweder kann die Steckdose in einer Unterputzdose im Mauerwerk montiert werden oder es werden zum Einbau von Steckdosen in einer Trockenbauwand Hohlwanddosen verwendet.
Daneben gibt es auch Mehrfachsteckdosen oder Verlängerungen. Die Mehrfachsteckdose ermöglicht mehreren elektrischen Geräten einen Anschluss an das Stromnetz. Sie wirkt im Gegensatz zur Verlängerung als Verteiler. Zu guter Letzt gibt es auch Steckdosen für Internet, Telefon, TV und Radio.
Genormte Vielfalt
Die Steckverbinder sind genormt und es gibt weltweit die verschiedensten Steckdosen-Typen. Darum brauchen Elektrogeräte in der Schweiz andere Stecker als in anderen Ländern Europas.
Normalerweise werden über Steckdosen elektrische Geräte mit einer Spannung von 230 Volt versorgt. Damit können die meisten Geräte betrieben werden. Einige Geräte wie zum Beispiel Backöfen benötigen jedoch Starkstrom. Für diese ist eine Spannung von 400 Volt notwendig.
Merken Sie sich: Völlig egal, ob es um eine ‘normale’ oder um eine Starkstrom-Steckdose geht - lassen Sie die Finger davon. Nur zertifizierte Elektriker dürfen solche Installationen machen. Ausserdem müssen Elektroinstallationen selbst zertifiziert werden, was ebenfalls nur der Elektriker kann.
Wie viele Steckdosen brauchen Sie?
Entscheidende Faktoren sind die Wohnungsgrösse und die Anzahl elektrischer Geräte. Überlegen Sie sich, wie viele Steckdosen Sie benötigen und wofür Sie diese nutzen werden.
Erstellen Sie eine Skizze mit allen Zimmern und Möbeln – so verhindern Sie, dass Steckdosen am Ende hinter Möbeln o. ä. verschwinden. Auch müssen Sie wissen, wo später der Fernseher, die HiFi-Anlage und andere elektrische Geräte stehen werden.
Es gibt Faustregeln , mit denen sich die Mindestanzahl Steckdosen bestimmen lässt:
Küche: 10 Steckdosen
Badezimmer: 4 Steckdosen
Wohnzimmer (bis 20m²): 8 Steckdosen
Kinder,- Schlaf- und Arbeitszimmer: 8 Steckdosen (je Zimmer)
Wo sollen die Steckdosen hin?
Raumecken eignen sich besonders gut für das Installieren von Steckdosen. Am besten ist es, die Steckdosen ungefähr 30 Zentimeter von der angrenzenden Wand zu installieren.
Ebenfalls ideal ist es, die sich im betreffenden Raum diagonal gegenüberliegenden Ecken zu wählen. So erleichtern Sie die spätere Feinverteilung des Stroms.
Mit den Jahren ändern sich möglicherweise Ihre Wohnbedürfnisse. Vielleicht wird ja das Arbeitszimmer zum Kinderzimmer. Oder das Kinderzimmer zum Musikstudio. Kein Problem: Lassen Sie frühzeitig ein paar Steckdosen zu viel einbauen , denn eine spätere Nachrüstung ist mit hohen Kosten verbunden.
Viele Leute behelfen sich bei akutem Steckdosenmangel mit ganzen Wäldern von Verlängerungs- bzw. Verteilerkabeln . Bedenken Sie: Zu viele solche Kabel an nur eine Steckdose vermindern die Stromleistung.
Nicht zu viele Steckdosen am selben Stromkreis
Heute sind Haushalte mit vielen modernen elektrischen Geräten ausgestattet. In den meisten Wohnungen sind aber nach wie vor veraltete Stromnetze installiert.
Dabei kommt es vor, dass zu viele Geräte an einen Stromkreis angeschlossen sind. Dies kann zur Überlastung des Stromkreises führen.
Die Folge: starke Erwärmung , schlimmstenfalls bis zum Schmoren von Kontakten . Dies ist leider eine häufige Ursache von Wohnungs- und Hausbränden.
Schliessen Sie also nicht zu viele Steckdosen an denselben Stromkreis an. Es gilt die Richtlinie von höchstens sechs bis sieben Einzel- oder vier bis fünf Doppelsteckdosen pro Stromkreis.
Unbedingt nötig: FI-Schalter
Überlastungen des Stromkreises können durch Sicherungen vermieden werden. Dabei genügen gängige Haushaltssicherungen nicht. Es ist ein Fehlerstrom-Schutzschalter (kurz: FI-Schutzschalter ) nötig.
Im Falle eines elektrischen Defekts unterbricht der FI-Schutzschalter die Stromzufuhr, wodurch ein Stromschlag verhindert wird. In der Schweiz sind die FI-Schutzschalter erst seit 2010 für Steckdosen vorgeschrieben. Demnach verfügen zahlreiche Einrichtungen nicht über diesen Schutz. Sollte er bei Ihnen fehlen, muss der Elektriker einen anschliessen.
Was machen eigentlich Elektriker?
Ein Elektriker installiert Steckdosen und Schalter im Rahmen einer fachmännischen Elektroinstallation. Nach erfolgter Montage prüft er diese und checkt im selben Arbeitsschritt die Wirksamkeit der Schutzmassnahmen.
Im Gegensatz zu Laien verbinden Elektriker immer alle Komponenten genau so, dass ein Stromschlag ausgeschlossen ist.
Achtung, Stromschlag!
Es tönt banal, kann aber nicht oft genug wiederholt werden: Elektrischer Strom ist lebensgefährlich. Es ist sehr viel Fachwissen nötig, um elektrische Anlagen zu bearbeiten.
Zudem inspiziert der Elektriker ältere Installationen und sagt Ihnen, ob diese noch dem aktuellen Stand der Vorschriften entsprechen.
In der Schweiz muss grundsätzlich jede Elektroinstallation von einem geprüften Elektriker ausgeführt und zertifiziert werden. Verzichten Sie hier also auf Do-it-yourself.
Was Sie selbst tun können
Sie können für den Elektriker gewisse Vorbereitungsarbeiten übernehmen. Dazu gehört das Freiräumen der betreffenden Wände, das Ausstemmen von Leitungsschlitzen und das Setzen von Dosen (nur nach Absprache mit dem Elektriker).
Sie dürfen auch Kabel verlegen – aber nicht anschliessen . Das übernimmt auf jeden Fall der Elektriker.
Zu guter Letzt können Sie die Arbeit des Elektrikers erleichtern, indem Sie vor der Offertanfrage alles ganz genau planen und auch Pläne der gewünschten Steckdosenverteilung zeichnen.
Sie können auch einen Teil des nötigen Elektromaterials einkaufen. Geben Sie dies in der Offertanfrage an und besprechen Sie es vor dem Kauf mit Ihrem Elektriker.
Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?
Die Kosten für das Anschliessen der Steckdose variieren. Sie setzen sich aus dem Stundenlohn des Elektrikers und den Kosten für die Anfahrt sowie das Material zusammen.
Der Stundenlohn eines Elektrikers beträgt in der Regel zwischen CHF 70.- und CHF 90.-.
Mit mindestens einer Stunde ist pro Steckdose zu rechnen. Der Zeitaufwand variiert in Abhängigkeit davon, wie viel Kabel verlegt werden soll. Ebenfalls einen Einfluss auf den Aufwand hat, ob das Kabel über oder unter dem Putz verläuft.
Der Materialpreis variiert ebenfalls sehr stark. Steckdosen sind schon ab wenigen Franken erhältlich. Es lohnt sich jedoch, von Anfang an auf gute Qualität zu setzen – schliesslich wollen Sie nicht alle paar Jahre neue Steckdosen installieren lassen.
Ist die Offertanfrage vollständig und aussagekräftig?
Gibt es für jeden Raum einen Plan mit der gewünschten Steckdosenverteilung?
Sollen alte Steckdosen ersetzt werden?
Soll der Elektriker neue Kabel verlegen?
Haben Sie bereits Material eingekauft?
Hat die Elektroinstallation einen FI-Schalter oder muss nachgerüstet werden?
Mit renovero zu neuen Steckdosen
Nun wissen Sie alles, was Sie über das Installieren von Steckdosen und das Kabelverlegen wissen müssen. Schreiben Sie Ihr Projekt noch heute aus und erhalten Sie Offerten von verschiedenen Elektrikern.
Es lohnt sich, mehrere Offerten zu vergleichen. Achten Sie darauf, dass der Elektriker die erforderlichen Zertifikate hat. Zögern Sie bei offenen Fragen nicht, eine Beratung durch den Elektriker anzufragen.
Im Bewertungssystem können Sie die Erfahrungen früherer Auftraggeber einsehen. So finden Sie im Nu das Angebot mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zu guter Letzt: Lassen Sie andere von Ihren Erfahrungen profitieren, indem Sie den Handwerker ebenfalls bewerten.