Für viele ist es ein Traum, selbständig erwerbend und damit der eigene Chef zu sein. Dazu sollten aber einige Punkte gut überlegt und abklärt sein, bevor der Schritt in die Selbständigkeit gewagt wird. Wer jedoch als Handwerker selbständig werden will, hat gute Chancen, seinen Traum erfüllen zu können. Denn gute und zuverlässige Handwerker sind gefragt. Dennoch sollte auf eine gute Planung vor dem Schritt in die Selbständigkeit nicht verzichtet werden.
Von der Geschäftsidee zur Firmengründung ist es ein langer Weg
Es heisst so schön, das Handwerk habe goldenen Boden. Das stimmt auch: Handwerker sind gefragte Berufsleute in der Schweiz. In einigen handwerklichen Berufen gibt es sogar zu wenige Personen, die diese erlernen wollen. Wer sich als Handwerker selbstständig machen will, weiss meist genau, was er machen will und hat vielfach bereits eine Geschäftsidee im Kopf. Und je nach Branche hat er gute Chancen, mit der gewählten Tätigkeit erfolgreich zu sein.
Viele machen sich in der Branche selbstständig, die sie bereits erlernt und in der sie gearbeitet haben, oder zumindest in einem vergleichbaren Bereich. Schliesslich muss nicht nur die Geschäftsidee, sondern auch das fachliche Können vorhanden sein. Wer Maurer gelernt hat, wird sich kaum als Schreiner mit Erfolg selbstständig machen können.
Ist die Entscheidung gefallen, dass in der Zukunft eine selbstständige Erwerbstätigkeit aufgenommen werden soll, geht es an die Erarbeitung der Planung. Das ist oftmals noch nicht der richtige Zeitpunkt, um die Stelle beim bisherigen Arbeitgeber zu kündigen. Vielmehr kann es eine ganze Weile dauern und es ist ein langer Weg, bis die Erwerbstätigkeit aufgenommen werden kann. Viele Personen sind in dieser Zeit darauf angewiesen, dass noch ein Lohn fliesst.
In einem ersten Schritt gilt es, die eigenen Ideen auf das Papier zu bringen und mit der Planung zu beginnen. Was genau wird für die künftige Tätigkeit benötigt? Beim Niederschreiben der Einzelheiten ist es zu empfehlen, mit groben Informationen anzufangen und die einzelnen Punkte immer detaillierter auszuarbeiten.
Ein Businessplan ist auch für eine Einzelfirma wichtig
Zwei wichtige Papiere, die es vor der Aufnahme der selbstständigen Erwerbstätigkeit erstellt werden müssen, sind die Marktanalyse und der Businessplan. Während es bei der Marktanalyse darum geht, herauszufinden, ob mit der vorhandenen Geschäftsidee überhaupt Geld verdient werden kann und ob dafür eine Nachfrage vorhanden ist, geht es beim Businessplan eher darum, alle Fragen, die bei der künftigen Erwerbstätigkeit auftauchen könnten, zu beantworten und zu Papier zu bringen. Grundsätzlich ist die Marktanalyse ein Teil des Businessplans.
Wer zum eigenen vorhandenen Eigenkapital zusätzlich Geld bei der Bank aufnehmen will, kommt um einen detaillierten Businessplan sowieso kaum herum. Keine Bank vergibt heutzutage noch Kredite an Unternehmen, ohne dass ihr ein Businessplan vorliegt.
Fördermöglichkeiten in der Schweiz
In der Schweiz gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten für alle, die sich selbstständig machen wollen. Detaillierte Informationen erhalten Interessierte bei den entsprechenden kantonalen Stellen. Ebenso existiert ein breites Kursangebot, in dem jeder Aspekt und jeder Schritt, der bis zur Firmengründung oder der Aufnahme der Erwerbstätigkeit mit einer Einzelfirma wichtig ist, besprochen wird.
So wird die Selbständigkeit nicht zum Alptraum
Gut beraten ist, wer die einzelnen Schritte in die Selbständigkeit gewissenhaft geht und den Weg der Planung nicht abzukürzen versucht. Ein Fehlen der notwendigen Vorbereitung und Planung bereuen die meisten künftigen Unternehmer früher oder später. Eine gute Planung mit einem wahrheitsgetreuen Businessplan ist genauso wichtig wie die spätere Tätigkeit selbst. Dabei ist es unerheblich, für welche Rechtsform sich der künftige Selbstständigerwerbende entscheidet: Eine Planung ist für eine Einzelfirma genauso wichtig wie für eine AG oder eine GmbH.
Der Businessplan und sein Inhalt
Ein guter Businessplan erhält mindestens folgende Punkte:
- kurze Zusammenfassung der Geschäftsidee und die Beantwortung der Frage: Warum sollte ausgerechnet dieser Betrieb erfolgreich sein? Die Zusammenfassung soll beim Leser die Lust wecken, sich den gesamten Businessplan durchzulesen
- Vorstellung des Betriebes mit Werdegang des Geschäftsinhabers und beruflichen Fähigkeiten
- Geschäftsidee im Detail
- Marktanalyse
- Marketingstrategie
- Rechtsform, Organisation des Unternehmens
- notwendige Versicherungen
- Risikoanalyse
- Kapitalbedarf
- Gegenüberstellung der geplanten Ausgaben und Einnahmen mit einer Liquiditätsplanung
Der Kapitalbedarf als Herzstück eines Businessplans
Der Kapitalbedarf ist eines der Herzstücke des Businessplans. Folgende Zahlen müssen im Detail vorliegen, wenn der Businessplan erarbeitet wird. Wichtig sind die Kosten für:
- Handelsregistereintrag
- Genehmigungen
- Investitionen (für Maschinen, Einrichtung usw.)
- Werkzeuge und Material
- Miete der Geschäftsräumlichkeiten
- laufende Betriebskosten und Versicherungsbeiträge
- Verbrauchsmaterial
- Verwaltungskosten